Die Universität Freiburg stellt auf die IFG-Anfrage des Autors keinerlei Informationen hinsichtlich aus China bezogener Mittel zur Verfügung.[1] Daher erfolgt die nachfolgende Kalkulation der aus China erhaltenden Mittel auf Grundlage von Informationen des Landtages Baden-Württemberg[2] sowie des Vertrags über die Errichtung des Konfuzius-Instituts.[3]
Demnach wird seit Herbst 2016 an der Freiburger Sinologie eine Lektorenstelle über das Konfuzius-Institut finanziert, außerdem sollte ab Herbst 2019 „bedarfsabhängig“ eine weitere Lektorenstelle aus China finanziert werden (Stand 2018). Die finanzielle Bezuschussung von chinesischer Seite beträgt laut Universität etwa 315.880 Euro pro Jahr.[4] Aus den vorliegenden Unterlagen ist nicht eindeutig ersichtlich, ob es sich hierbei um die Gesamtsumme an Zahlungen im Bereich der Sinologie handelt.
Laut des Vertrags zur Errichtung des Konfuzius-Instituts stünden allein dem Konfuzius-Institut jährlich bis zu 200.000 US-Dollar an Projektmitteln sowie bis zu fünf aus China finanzierte Dozenten zu. Außerdem heißt es im Vertrag, dass die Zentrale der Konfuzius-Institute Unterrichtsmaterialien zur Verfügung stellt, „die von der Hauptgeschäftsstelle der KI-Zentrale zugelassen sind.“[5]
Die Universität hat laut ihrer Website auch Förderungen von anderen chinesischen Firmen und Institutionen, sie arbeitet unter anderem auch mit Huawei zusammen.[6]
Mindestens ein Professor der Universität ist zudem auch als Honorarprofessor in China aktiv: Der Biologie-Professor Klaus Palme hat laut eigenen Angaben an mindestens vier Hochschulen und Forschungsinstituten in China Professuren innegehabt.[7]
Zuwendungen aus China pro Jahr: mind. 315.880 Euro
[1] FragDenStaat-Anfrage an die Universität Freiburg vom 02.04.2020 (https://fragdenstaat.de/anfrage/zuwendungen-aus-china-34)
[2] Landtag von Baden-Württemberg, 16. Wahlperiode, Mitteilung der Landesregierung, Bericht der Landesregierung zu einem Beschluss des Landtags, hier: Denkschrift 2017 des Rechnungshofs zur Haushaltsund Wirtschaftsführung des Landes Baden-Württemberg – Beitrag Nr. 18: Institute für Sinologie an den Universitäten Freiburg, Heidelberg und Tübingen (https://www.landtag-bw.de/files/live/sites/LTBW/files/dokumente/WP16/Drucksachen/5000/16_5336_D.pdf)
[3] Vertrag über das Konfuzius Institut Freiburg (https://fragdenstaat.de/anfrage/vereinbarungen-zum-konfuzius-institut-8/471868/anhang/VereinbarungKonfuziusInstitut.pdf)
[4] Landtag von Baden-Württemberg, 16. Wahlperiode, Antrag der Abg. Nico Weinmann u. a. FDP/DVP und Stellungnahme des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Einflussnahme durch chinesische Konfuzius-Institute an Hochschulen in Baden-Württemberg (https://www.landtag-bw.de/files/live/sites/LTBW/files/dokumente/WP16/Drucksachen/7000/16_7404_D.pdf
[5] Vertrag über das Konfuzius Institut Freiburg (https://fragdenstaat.de/anfrage/vereinbarungen-zum-konfuzius-institut-8/471868/anhang/VereinbarungKonfuziusInstitut.pdf)
[6] Website der Universität (http://forschdbt.verwaltung.uni-freiburg.de/cocoon/forschdb/prj.11589.d.html und http://forschdbt.verwaltung.uni-freiburg.de/cocoon/forschdb/prj.10575.d.html)
[7] LinkedIn von Klaus Palme (https://www.linkedin.com/in/klaus-palme-0a861756)