Die Universität lehnt die FragDenStaat-Anfrage des Autors ab und verweist auf öffentlich verfügbare Informationen.[1]
Aus diesen geht hervor, dass die Universität von 2009 bis 2020 mindestens 2.423.843 Euro aus China erhielt, pro Jahr entspricht das Zuwendungen in Höhe von mindestens 201.987 Euro. Den größten Anteil an diesen Mitteln machen zwei vom Hanban finanzierte Stiftungsprofessuren für „Fachdidaktik Chinesisch“ sowie „Gesellschaft und Wirtschaft des modernen Chinas“ aus.[2]
Zusätzlich profitiert das Ostasiatische Seminar der Universität über das Göttinger Konfuzius-Institut von einer „Kostenersparnis von ca. 140.000 Euro“ pro Jahr. An der Universität werden über das Konfuzius-Institut mehr als zehn Vollzeitstellen-Äquivalente finanziert.[3]
Der Tagesspiegel berichtet außerdem von Selbstzensur: Am Göttinger Konfuzius-Institut gebe es Themen, die „nicht angesprochen werden können“, gibt die Universität zu, welche das Konfuzius-Institut mitbetreibt. In anderen Bereichen der Universität würden diese Themen aufgegriffen.[4]
Zuwendungen aus China pro Jahr: mind. 341.986,92 Euro
[1] FragDenStaat-Anfrage an die Georg-August-Universität Göttingen vom 09.02.2020 (https://fragdenstaat.de/anfrage/zuwendungen-aus-china-21)
[2] Nur Projekte, die sich nach dem 01.12.2015 in Durchführung befanden, sind in den Informationen enthalten. Website der Universität Göttingen, „Transparenz in der Forschung“ (https://www.uni-goettingen.de/de/transparenz+in+der+forschung/535724.html), bei der Berechnung der Zuwendungen für die Professuren wird in Anbetracht von widersprüchlichen Angaben davon ausgegangen, dass diese je Professur zweimal erfolgten (für jeden 5-Jahres-Zeitraum 540.000 Euro)
[3] Niedersächsischer Landtag – 18. Wahlperiode, Drucksache 18/5591, Anfrage der Abgeordneten Susanne Victoria Schütz, Björn Försterling und Sylvia Bruns (FDP), Antwort des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur namens der Landesregierung, „Aktivitäten chinesischer Konfuzius-Institute an niedersächsischen Hochschulen“ (https://www.landtag-niedersachsen.de/Drucksachen/Drucksachen_18_07500/05501-06000/18-05591.pdf)
[4] Hinnerk Feldwisch-Drentrup, „Erste deutsche Unis überdenken umstrittene Konfuzius-Institute“, Der Tagesspiegel, 22.12.2019 (https://www.tagesspiegel.de/wissen/eine-art-ideen-waesche-erste-deutsche-unis-ueberdenken-umstrittene-konfuzius-institute/25360796.html)