Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) lehnt die FragDenStaat-Anfrage des Autors ab und stellt keinerlei Informationen zur Verfügung.[1]
Auf der Website des KIT heißt es, dass das Institut ein Büro in China unterhält, welches seit 2014 explizit „Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des KIT dabei unterstützen (soll), Zugang zu relevanten Forschungsstrukturen, Projekten und Drittmitteln in China zu finden.“[2] Es ist entsprechend davon auszugehen, dass Mittel in nicht unerheblicher Höhe aus China im KIT eingesetzt werden.
So erhält das KIT etwa Fördermittel vom Technologiekonzern Huawei, wie der Tagesspiegel berichtet. Die Zusammenarbeit mit dem Konzern will die Universität nicht auf den Prüfstand stellen.[3] Es wundert nicht, dass sich Professoren des KIT im hauseigenen Marketing-Magazin des Konzerns dafür aussprechen, beim 5G-Ausbau auf Komponenten von verschiedenen Herstellern zu setzen – sprich: Huawei nicht auszuschließen.[4]
Auch etliche Professoren am KIT sind zugleich in China aktiv: „Distinguished Senior Fellow“ des KIT Herbert Gleiter ist zugleich Professor an verschiedenen chinesischen Universitäten, „Founding Director“ eines nanowissenschaftlichen Instituts an der Nanjing University of Science and Technology und Träger der Freundschafts-Medaille der chinesischen Regierung.[5] Der Materialwissenschaftler Matthias Scherge lehrt am KIT und ist zugleich Gastprofessor an einer Forschungseinrichtung in der chinesischen Stadt Wuhan.[6] Professor Anders Flodström ist nicht nur Mitglied des „Advisory Board“ des KITs, sondern auch Honorar-Professor an der Dalian University of Technology in China.[7] Rainer Walz ist außerplanmäßiger Professor am KIT und zugleich Gastprofessor am Institute for Policy and Management der Chinese Academy of Sciences.[8] KIT-Professor Jürgen Fleischer hatte eine Gastprofessur an der Tongji Universität in Shanghai inne und lobt sodann auch Chinas Entwicklung in den letzten Jahrzehnten sowie die Seidenstraßen-Initiative, welche eine „großartige Chance“ sei und „großes Potential für weitere Entwicklung“ biete.[9]
Zuwendungen aus China pro Jahr: keine Informationen verfügbar
[1] FragDenStaat-Anfrage an das Karlsruher Institut für Technologie vom 02.04.2020 (https://fragdenstaat.de/anfrage/zuwendungen-aus-china-33/)
[2] Website des KIT (https://www.kit.edu/kit/pi_2018_141_kit-eroeffnet-forschungsfabrik-fuer-kuenstliche-intelligenz-in-suzhou.php)
[3] Tilmann Warnecke, Anja Kühne, Amory Burchard, „Huawei auf dem Prüfstand“, Der Tagesspiegel, 09.04.2019 (https://www.tagesspiegel.de/wissen/forschungskooperation-mit-deutschen-unis-huawei-auf-dem-pruefstand/24195908.html)
[4] Website von Huawei (https://www.huawei.com/de/deu/magazin/digitale-infrastruktur/sicherheitsmassnahmen-fuer-5g)
[5] Website des KIT (https://www.int.kit.edu/staff_herbert.gleiter.php)
[6] Website des Fraunhofer Institute for Mechanics of Materials (https://www.mikrotribologiecentrum.de/en/profile/prof_dr_matthias_scherge.html)
[7] Website des European Institute of Innovation & Technology (https://eit.europa.eu/who-we-are/governing-board/former-gb-members)
[8] Website des Frauenhofer Instituts für System- und Innovationsforschung ISI (https://www.isi.fraunhofer.de/de/competence-center/nachhaltigkeit-infrastruktursysteme/mitarbeiter/walz.html)
[9] Website des KIT (https://www.wbk.kit.edu/amtc-team_211.php), Rede von Jürgen Fleischer in China (https://de.industryarena.com/wgp/dokumente/rede-von-prof-dr-juergen-fleischer-in-china–4338.html#/download/eb1cce09685c71a21553f6e7312477bf/download/eb1cce09685c71a21553f6e7312477bf)